Heute haben wir alle bis 18:30 Uhr Ausgang. Einige Damen gehen unter der Obhut von Waltraut noch einmal auf die Suche nach Perlen (zum Verdruss des Bankkontos mit Erfolg), ein Einzelner versucht unter lauter chinesisch sprechenden Verkäuferinnen eine Hose für europäische Größenverhältnisse zu bekommen (das hat mit Telefonieren, Ausmessen und Probieren geklappt), einige suchen noch nach Geschenken für die Lieben zu Hause, einige versuchen ihr Glück, doch noch eine Seidenjacke in der chinesischen Größe XXXXL zu bekommen (hat auch geklappt) und viele möchten einfach nochmal zu dem Houhai See und die Atmosphäre dort zu genießen (hat bei Zweien nur mit Hindernissen geklappt, da der untere Teil des Sees komplett gesperrt war. Diesmal nicht wegen eines Staatsbesuchs sondern wegen Bauarbeiten).
Der Weg bzw. Rückweg zum bzw. vom See wird mit den verschiedensten Verkehrsmittel bewältigt: S-Bahn, Taxi, Füsse und Rikscha. Bei schwülen Temperaturen von gefühlten 40 °C waren trotzdem alle unterwegs und haben die Unterschiede zwischen Tradition und Moderne, Arm und Reich, Beton und Parks, einheimischen und deutschem Bier erkundet.
Und was macht ein Chor am See ? Er läßt singen. Ein chinesischer Frauenchor hat die „Lorelei“ und „Freude schöner Götterfunken“ gesungen und Gaby, Margit, Heinz, Ruth, Christa und Martin wurden animiert mit zu singen – auf chinesisch natürlich. Da sich Deutsche damit etwas schwer tun, haben sie sich für den deutschen Text entschieden, der ja bekanntlich beim Schwaben nach der ersten Strophe endet.
Eine Gruppe ganz Mutiger macht sich auf den Weg in ein Künstlerviertel etwas ausserhalb. Mit S-Bahn und Bus sind sie irgendwo ratlos gelandet. Wohin geht es denn jetzt zum Viertel ? Da kommt eine Fee in Form einer jungen Chinesin, hilft als Wegweisern und begleitet unsere Gruppe einen halben Tag lang durch ihr Viertel. Das ist Völkerverständigung pur.
Auf jeden Fall haben alle wieder zum Hotel zurück gefunden und das Abendessen gibt es in unserem Hotel Sunworld. Klaus hat diesmal die Gerichte dafür zusammen gestellt und wir sind alle der Meinung, dass es bisher das beste Menü war. Als Test, ob wir beim Stäbchenessen nicht mehr zu den Anfängern gehören, gab es Erdnüsse in Sojasauce und wir gehören jetzt eindeutig zu den Fortgeschrittenen.
Nach dem Essen haben uns noch zwei chinesische Vorstände besucht, mit deren Chören wir morgen gemeinsam ein Konzert gestalten können. Vom Daimler waren auch noch ehemalige Geschäftskolleginnen und Kollegen zum Essen im Hotel. Und was macht ein Chor, wenn er Gäste hat ? Er singt besondern engagiert. Es scheint ihnen gefallen zu haben, denn das Konzert findet morgen immer noch statt.